Floating bei Fibromyalgie, Burnout, ADHS

Floating – Vielversprechende Forschungsergebnisse

vorgestellt am Float Summit in Göteborg  im April 2012

Auf der Internationalen Floating-Konferenz in Götheborg wurden am ersten Tag einige hochinteressante wissenschaftliche Studien im Zusammenhang mit Floaten vorgestellt.

Die Fibromyalgie-Studie

Besondere Beachtung fand die Studie zum Thema: “Behandlungsmöglichkeiten von Fibromyalgiie durch Floaten”. Etwa zwei Prozent der Erwachsenen leiden unter dieser Krankheit, die kaum behandelbar und nicht heilbar ist. Sie ist gekennzeichnet durch chronische Muskelschmerzen und Verspannungen, Schlaflosigkeit, Angst, Depression Bewegungseinschränkung und Stressanfälligkeit und führt häufig zu Arbeitsunfähigkeit.  Eine amerikanische Patientin, gab auf dem Kongress ein beredtes Zeugnis von den Leiden der Betroffenen, die bis zum Selbstmord führen und sie schilderte auch, wie sie durchs Floaten wieder zu einem normalen Leben ohne Schmerzen zurückgefunden hat. Die Fall-Studien wurden von Dr. Tamara Russel vom Kings College und dem amerikanischen klinischen Psychologen Dr. Roderick Borrie unter streng wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchgeführt und evaluiert. Floating Center in Deutschland, Schweden und England stellten den Forschern kostenlos ihre Studios als “Forschungslabors” zur Verfügung und trugen damit zum Gelingen des Projekts bei. Auch die schwedische Karlstadt-Universität beteiligte sich an den Studien.

Es wurden 70 Probanden mit der Diagnose  “Fibromyalgie” ausgewählt. Im Abstand von einer Woche durften sie drei mal einen Stunde floaten und füllten vor und nach jedem Floaten einen Fragebogen mit folgenden Themen aus: Schmerzempfinden, Beeinträchtigung durch den Schmerz, Muskelverspannung, Beweglichkeit, Stress, Energie, Depression, Wohlgefühl, Entspannung, Angst und Schlaf. Die Auswertung konnte höchst signifikante Verbesserungen bei allen Punkten nachweisen.

Besonders die Leitsymptome Schmerz und Muskelverspannung gingen bereits nach der ersten Behandlung um 25 % zurück und ließen sich nach dem dritten Floatinggang nachhaltig um 33% senken und dauerte nach jedem Floatinggang länger an. Der Entspannungszustand wurde nach dem 3. Floatinggang um 30% besser empfunden und der Stress subjektiv um 30% reduziert. Auch Depression, Schlaflosigkeit und Unruhezustände nahmen signifikant ab und die Patienten erreichten einen deutlichen Zuwachs an Beweglichkeit.

Die Forscher fanden auch Erklärungen für die beobachteten Effekte:

  • Beim Floaten steigt der Endorphinspiegel, d.h. unsere körpereigenen Morphine und somit geht das Schmerzempfinden zurück.
  • Schmerzempfindungen verstärken das Erregungspotenzial, bzw. die Empfindlichkeit der Nerven und so und so entsteht ein Teufelskreis der die Schmerzempfindung immer schlimmer werden lässt.
  • Beim Floaten setzt ein Selbstregulierungsprozess ein, bei dem die Erregbarkeit der Nerven herabgesetzt und somit der Teufelskreis durchbrochen wird. Die Schmerzstimuli werden im Nervensystem nicht mehr verstärkt. Floaten bewirkt also eine Art “Re-Set” des sensitiven Nervensystems und bringt es von einer Hypersensibilität auf einen normalen Level.
  • Die Stresshormone, Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol werden beim Floaten gesenkt und eine tiefe Entspannung stellt sich ein, bei die Schmerzen weniger wahrgenommen werden.

Fazit der Studie: Bereits drei Floatinggänge von einer Stunde im Abstand von je einer Woche reduzieren die Beschwerden der Fibromyalgie Patienten um ein Drittel. Es ist davon auszugehen, dass durch regelmäßiges Floaten noch weitere Verbesserungen erzielt werden können.  Floaten wir auch häufig durch Psychotherapie und Entspannungsübungen ergänzt und bildet somit für die Betroffenen eine deutlich effektivere Alternative zu den gängigen, sehr nebenwirkungsreichen Schmerzmitteln.

Die Ergebnisse dieser Studie werden durch eine weitere Studie der Karlstad Universität in Schweden bestätigt, die ein Programm mit 12 Floats und Follow Up Studien durchführte: 22% der Patienten waren nach 12 Sessions beschwerdefrei, 56% erreichten eine signifikante Verbesserung und 19% konnten wenigstens eine Reduktion ihrer Schmerzen feststellen. Diese Studie konnte somit nachweisen, dass man 78% der Schmerzpatienten durch Floaten helfen kann.

Weitere Informationen und Links:

http://www.fibromyalgiaflotationproject.com

http://www.floating-verband.de/drupal/sites/default/files/Flotation_Rest_DE-Fibromyalgie.pdf

Die ADS/ADHS-Fallstudie

Anette Kjellgren und Torsten Norlandervon der Karlstad Universität stellten ein interessante Fallstudie einer 36-jährigen Patientin vor, die an ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Asperger Syndrom litt.

Sie floatete 19 Mal, zunächst in kurzen Abständen. Zwischen 18. und 19. Float lagen mehrere Monate. Die Abbildung zeigt, wie sich der Zustand mit jeder Floating Session verbesserte und auch in der Therapiepause” kaum nachließ. Ein “Auffrischungsfloat” nach mehreren Monaten konnte den bereits erreichten Level dann sogar noch steigern.

  • Die Patientin berichtete, dass sie nach dem Floaten zum ersten Mal in ihrem Leben die Hyperaktivität ihres Nervensystems unter Kontrolle halten und wirklich entspannen und wieder schlafen konnte. Sie berichtet: “Ich habe nicht mehr dieselbe Unruhe wie zuvor in meinem Körper und ich kann endlich still sitzen.”
  • Die Toleranz gegenüber Außeneindrücken und deren Management werden deutlich verbessert. Die “Sensory Deprivation” d.h. der Ausschluss von Außenreizen beim Floaten führt zur Erfahrung, dass Sinnesreize integriert werden können und dass ich die Patientin wieder ganz fühlt: “Es ist jetzt leichter, mit der Reizüberflutung umzugehen und störende Reize auszufiltern und das hängt vermutlich mit meiner neu gewonnenen inneren Ruhe zusammen.”
  • Die kognitiven Fähigkeiten bezüglich Konzentration, Fokussieren der Aufmerksmkeit, Motivation, Lebensgestaltung und Organisation haben sich während der Floatingbehandlung signifikant gebessert. Es fiel der Patientin leichter, Gedankengänge zu Ende zu bringen, logisch zu denken und methodisch zu handeln und das Leben wieder selbst in den Griff zu bekommen. “Es ist leichter für mich mich zu konzentrieren wenn ich lese, oder schreibe oder irgendetwas tue.”
  • Auch auf der Gefühlsebene stabilisierte sich der Zustand der Patientin zusehends. Geduld und Durchhaltevermögen entwickelten sich und die Patientin konnte bald mit den eigenen Emotionen und denen ihrer Mitmenschen besser umgehen, da sie sich in innerer Harmonie mit sich selbst fühlte: ”Irgendwie kann ich mich jetzt selbst mehr so akzeptieren wie ich bin und das rührt vermutlich von der inneren Ruhe her, die ich während des Floatens erfahren durfte. Ich habe innere Ruhe erfahren und darum kann ich mich so akzeptieren wie ich bin.”

Die Studie dokumentierte in eindrucksvoller Weise wie Floaten sich positiv bei ADS/ADHS auswirken kann und gibt Grund zur Annahme, dass Floaten sich zur zur Behandlung von ADS/ADHS eignet, vielleicht besser als Ritalin!

Link: http://www.casesjournal.com/content/2/1/6979

Studie zur Prävention gegen Arbeitsausfall bei Stress- und Burnoutsyndrom –
Eine Pilotstudie, die Psychotherapie und Floaten miteinander kombiniert.

Anette Kjellgren und Torsten Norlander von der Karlstad Universität stellten noch eine interessante Studie ihres Instituts vor, bei der sich Stress/Burnoutpatienten einer 10-wöchigen Kombinationsbehandlung mit Floaten (2x 45 Minuten pro Woche) und einer Gesprächs-Psychotherapiesitzung unterzogen. Sie gingen während der gesamten Zeit ihrer normalen – sehr stressfördenden – Arbeit nach und wurden vier Stunden wöchentlich für die Therapie freigestellt. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Die Ergebnisse konnten eine signifikante Verbesserungen der Depressionen und Angstzustände nachweisen und aufzeigen, dass die Patienten wieder zu einer positiven Weltsicht und Lebensauffassung fähig wurden. Es fielen auch in der Folgezeit keine Krankheitstage mehr an. Der psychische und physische Zustand stabilisierte sich und die Probanden waren auch ohne Rehak nach 10 Wochen wieder voll arbeitsfähig.

Es bleibt zu hoffen, dass solche Forschungsergebnisse endlich auch in unserem Gesundheitssystem wahrgenommen werden. Sie sind von hoher volkswirtschaftlicher Relevanz. Viele teure Therapien ließen sich einsparen wenn das Floaten endlich in unser Gesundheitssystem integriert würde. In Schweden sind die ersten Schritte dazu schon gemacht. Ein Vertreter der staatlichen Gesundheitsbehörte verfolgte die Konferenz mit großem Interesse.